Freitag, 30. November 2012

Nadelgebundene Socken – eine Anleitung von der Wade zu den Zehen …

Ich versuche einmal euch zu erklären, wie ich am liebsten alltagstaugliche nadelgebundene Socken herstelle. Ich habe viele verschiedene Ideen ausprobiert bis ich meine Idealform zusammenhatte.


Für die verschiedenen Sticharten empfehle ich euch folgende Links

Also hier nun die Schritt für Schritt Anleitung

  1. Eine Luftmaschenkette aufnehmen, die am Beginn der Wade locker herumpasst; d.h. lieber ein paar Maschen mehr und einen Finger als Abstandhalter zwischenstecken beim Abmessen.
    Bitte beachtet, das ihr eine Gesamtmaschenzahl benötigt, die sich durch 3 teilen lässt
  2. dann mindestens 2 Reihen nadeln und wieder testen, ob der Umfang passt. Wenn es doch nicht passt, heißt es alles wieder neu von vorn beginnen. Ob man jetzt alles aufmacht oder einfach komplett neu beginnt ist jedem selbst überlassen.
  3. Wenn das alles passt, den 2. Socken mit der gleichen Maschenzahl anfangen und bis zum gleichen Stand, wie die erste Socke nadeln.
  4. ab jetzt kommen Mini-Sicherheitsnadeln in größerer Zahl zum Einsatz. Denn jetzt werden Maschen gezählt. Jede Runde einmal in 3 gleiche Teile teilen und jedes Mal die Teilstücke mit Sicherheitsnadeln als Maschenmarker aufteilen. Ihr benötigt 1/3 über dem Span und die restlichen 2/3 werden benötigt, um hinten um die Ferse rumzukommen.
    Also nadeln wir den Spanabschnitt mit Verbindungsstich und den Abschnitt um die Ferse wird aus Luftmaschen gebildet und dann an der Markierung zu Beginn des Spannabschnittes per Verbindungsstich wieder angenadelt.
  5. jetzt wird erst einmal gemessen wieviel Zentimeter von der Spannrunde zum ersten Zeheneinschnitt man benötigt und diese Strecke durch 2 geteilt.
  6. jetzt vom Spann nadelnd die Hälfte der ermittelte Gesamtstrecke zurücklegen.
    Achtung! bitte dies bei beiden Socken gleichzeitig machen!
  7. jetzt wird's spannend denn meistens ist der Umfang den man für den Spann benötigt größer als der Umfang des Zehenansatzes. Daher wird jetzt das Drittel das über den Spann läuft noch einmal zum Abnehmen nach dem altbekannten System vorbereitet. Sicherheitsnadeln markieren die Abschnitte.
    hier ein Beispiel aus der Praxis:
    Der Spannabschnitt hat 27 Maschen und durch probieren habe ich festgestellt, das 12 Maschen zuviel sind. Daher bekommt Masche Nr. 13 (die Mitte des Abschnittes) eine Markierung und ich gehe von dieser 6 Maschen zurück und 6 Maschen von der Mittelmasche vorwärts und markiere mit Sicherheitsnadeln.
  8. Beim Abnehmen fange ich an den beiden Sicherheitsnadeln an die den Beginn der 6er Maschengruppe zur Mitte hin markieren und nehme zur Mittelmarkierung hin jeweils “aus 2 mache 1 Masche” von außen nach innen ab.
  9. Wenn der Zehenabschnitt dann erreicht ist, dann wird rechts und links am Übergang von Sohle zum Oberfuß mit Sicherheitsnadeln eine Markierung gesetzt, wo dann begonnen wird abzunehmen.
    Die Abnahme zum Schließen der Zehenspitze ist dann eine sehr individuelle Sache.
    Hier zwei Beispiele:
    a) Am großen Zeh wird nach aus “2 wird 1” abgenommen und am kleinen Zeh aus “3 wird 1”
    b) an beiden Seiten wird nach aus “2 mach 1” abgenommen und dann die Spitze als Rosette rückwärts geschlossen.
  10. Die Ferse wird an der Aufteilung des Spanns angesetzt und erst einmal eine komplette Runde genadelt. Zum Neuansetzen des Fadens schaut euch die Videoerläuterungen zu den Verbindungsstich F1 und F2 von Sanna-Mari an.
    Am Übergang zur nächsten Runde beginnt man dann in beiden Ecken mit dem Abnehmen. Die Hälfte der Abnahmestrecke an der Ferse wird konsequent nach dem System aus 2 mach 1 oder aus 3 mach 1, je nach Stichart, abgenommen und dann wieder mit der “Rosette rückwärts” verschlossen.
    Bitte zwischendurch das Anpassen und gleichzeitige parallele Arbeiten an beiden Socken nicht vergessen!
  11. Wer nicht für sich selbst Socken nadelt, dem sei folgendes empfohlen:
    Fußabformung mit Plastiktüte und Paketklebeband
    Dem Empfänger der Socken eine Plastiktüte über den nackten Fuß ziehen und fest vom Zeh beginnend mit soviel Klebeband umwickeln das eine stabile Form entsteht. die Form dann an der Achillessehne entlang vorsichtig aufschneiden und beschriften nicht vergessen. Dann mit Füllmaterial wie eine weitere Plastiktüte ausstopfen.
    So kann man in Ruhe arbeiten und anpassen ohne das das Fußmodel live anwesend sein muss.

 

Viel Spaß beim Nacharbeiten und gutes Gelingen.

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